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Über Wunder...

Wunder in der systemischen Arbeit zur Imagination von Zielen und Lösungen mittels somatischer Körperempfindungen und -gefühle

Über Wunder...

In der systemischen Beratung wird häufig die sogenannte Wunderfrage genutzt, deren Rahmen es Klienten erlaubt, eine Zielvision zu entwickeln und zu präzisieren.  Sie müssen sich nicht vorstellen, wie sie das Problem loswerden, sondern nur die Resultate. Das erlaubt ihnen, mehr von ihren früheren nichtproblematischen Erfahrungen in das Gespräch einzubringen. Klienten sind häufig in der Lage, recht konkrete und spezifische Antworten auf diese „Wunderfrage“ zu konstruieren.

In einem Fallbeispiel zur Wunderfrage wurde ein junger Mann, der sein Lösungswunder  beschreiben konnte, gebeten an 2 Tagen der Woche heimlich so zu tun, als ob Wunder geschehen sei. Diese systemische Intervention dient der Herbeiführung der Lösung. Sie stattet die Lösungssuche vom Problem abzukoppeln und setzt dadurch die bislang gebundene Energie für eine Lösung frei.

„Gewöhnlich ist es genug, wenn sich der Klient selbst zeigt, was das Ziel ist. Es reicht aus, das Ziel in erreichbaren, realistischen Verhaltensbegriffen zu definieren. Es kommt darauf an, das Experiment im alltäglichen Kontext des Klienten anzusiedeln, um ihm zu zeigen, wie die Lösung aussehen, sich anfühlen und von anderen gesehen werden wird.“ (S. 137, Das Spiel mit den Unterschieden) Nach meiner Erfahrung ist es dazu sehr hilfreich, Körperempfindungen im Sinne somatischer marker zu erfragen und einzubeziehen.

Veröffentlicht in De Shazer, S. (2004):  Das Spiel mit den Unterschieden.Wie therapeutische Lösungen lösen, Carl Auer

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