Interview

Was würden Sie als den roten Faden in Ihrem Leben bezeichnen? Wie wurde aus einer begeisterten naturwissenschaftlerin eine Beraterin und Coach?

Mich hat schon als Kind fasziniert, wie menschliches Leben und Erleben funktioniert und wie dieses unglaublich komplexe System gesteuert wird. Diese Fragen und die entsprechenden Antworten ziehen sich wie ein roter Faden durch meinen Berufsweg und führten zunächst zum Biochemie-Studium und Promotion. Im Verlaufe meiner Entwicklung und insbesondere durch interkulturelle Erfahrungen hat sich mein Interesse verschoben. Mich faszinierten neben den physiologischen immer mehr die psychischen Funktionen und pädagogische Fragestellungen sowie deren biologische Basis. Dementsprechend habe ich mich intensiv weitergebildet, den Stand der aktuellen Wissenschaft verfolgt und ein zweites Studium abgeschlossen. Meinen Themen bin ich unbeirrbar gefolgt, sie haben direkt zu meiner jetzigen Arbeitsweise geführt.

 

Was war die wichtigste Station auf diesem Weg?

Wichtigste Station auf diesem Weg war der Wechsel aus der Wissenschaft in die pädagogische Beratungs- und Trainingstätigkeit. Nach der Promotion in Biochemie forschte ich als DAAD-Stipendiatin in Kopenhagen. Dort kam ich als Mutter zweier Kinder mit dem dänischen Bildungssystem und daraus folgend mit pädagogisch-psychologischen Fragen in Berührung und habe daraufhin meinen Berufsweg gewechselt. In dieser Zeit habe ich mich an der FernUni Hagen in Pädagogik und Psychologie weiter gebildet sowie eine Ausbildung als Feldenkrais-Pädagogin absolviert. Die Arbeit mit Bewegung und die Entwicklung von Körperwahrnehmung ist bis heute ein Pfeiler meiner Arbeitsweise. In den letzten Jahren hat sich der  Schwerpunkt meiner Arbeit immer mehr zugunsten von psychosozialer Beratung und Coaching sowie hin zu Lehre und Weiterbildung verschoben. Gleichzeitig integriere ich immer das aktuelle Wissender neurobiologie und Körperarbeit in die Beratungspraxis.

 

Was macht Ihre Arbeit besonders?

Mein Beratungs- und Trainingsansatz beinhaltet umfassendes theoretisches und praktisches Wissen aus Biochemie, Psychologie, Pädagogik sowie die Integration von verschiedenen Methoden und Modellen von Neurobiologie, gehirngerechtem Lernen, Pädagogik, Körperverhaltenstherapie, Feldenkrais, Somatic Experiencing sowie systemischer Arbeit zu einem einzigen integrativen Konzept. Dadurch kann ich auf verschiedene Fragestellungen und Themen jeweilig konkret und angemessenen reagieren und mit den Klienten gemeinsam die Analyse und Optimierung erarbeiten. Durch einen breiten akademischen Hintergrund und die entsprechenden Weiterbildungen in Bewegungspädagogik, systemischer Beratung und Therapie sowie durch die Auswertung und Optimierung zahlreicher Workshops und Einzelstunden stehen mir die passenden Methoden und tools für jedes Thema zur Verfügung. Dazu kommt der Einsatz neuester Erkenntnisse der Neurobiologie zu gehirngerechter, erfahrungsbasierter Lernmethodik, die besonders nachhaltige Verhaltensänderungen ermöglicht. Die biologische körperliche Basis vieler psychischer Reaktionen ist inzwischen durch umfangreiche Forschung abgesichert. Veränderung muss den Körper einbeziehen, um erfolgreich zu sein. Und daran mangelt es in unserer Kultur
Ich analysiere mit meinen Klienten zusammen sorgfältig die Zielsetzungen des Auftrags. Dabei komme ich sehr schnell und präzise auf den Punkt, „Wo der Schuh drückt" und wähle sowohl Zugänge über das Körpergefühl als auch über Kognition. Ich bin direkt und offen in meinem feedback, dabei jedoch immer zugewandt, lösungsorientiert und wertschätzend. Dadurch entsteht rasch eine konstruktive vertrauensvolle Arbeits- und Lernatmosphäre.

 

Was sind Ihre Werte und Leidenschaften?

Seit jeher leiten mich Wissensdurst und die Neugier auf Menschen in ihren verschiedenen Kontexten und Systemen, die Suche nach funktionalen Zusammenhängen und Lösungen, die Integration verschiedenster Wissensbausteine und Methoden zu schlüssigen, stimmigen Konzepten sowie die Verbindung verschiedener Sichtweisen und Denkrichtungen.
Mich reizt die Umsetzung von Theorie, von wissenschaftlichen Erkenntnissen in praktisch verwertbares anwendbares Wissen für Entwicklungsprozesse. Solche Prozesse zu begleiten, ist für mich Herausforderung und tiefe Erfüllung zugleich. Mich begeistert es, eine Lernatmosphäre entstehen zu lassen, die so kompetenzfördernd und vertrauensvoll ist, dass Klienten neue Lösungen und Veränderungen im Verhalten ausprobieren können, ihre eigenen verborgenen Ressourcen entdecken und nutzen lernen. Die Kombination ist methodisch anspruchsvoll und äußerst effizient und nachhaltig für den Lernprozess des Klienten. Die Ergebnisse werden deutlich spürbar und sichtbar für Klienten, was oft großes Erstaunen auslöst.

 

Was sind Ihre größten Stärken in der Arbeit mit Ihren Klienten?

Wenn ich nach den Besonderheiten meiner Arbeitsweise befrage, sagen mir viele Klienten, dass mich die Kombination von theoretischem Wissen und Klarheit bei gleichzeitiger hoher praktischer Kompetenz auszeichnet, dass sie sich in meiner Beratung/Coaching vertrauensvoll öffnen und ungewohnte Verhaltensalternativen ausprobieren können. Die Klienten wissen auch zu schätzen, dass ich Hilfe zur Selbsthilfe leiste, also darauf bedacht bin, meine Dienste nur kurz anzubieten und die Verantwortung in der Hand des Klienten zu lassen.