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Was Neuromodulatoren tun-2


Fortsetzung:

Das Hormon Oxytocin wird von der Hypophyse bei Hautkontakt, freundlichen Blicken, sozialem Kontakt, dem Teilen von Nahrung, Geburt, Stillen, Liebe und Sex ausgeschüttet. Es bewirkt das Gefühl von Zufriedenheit, Vertrautheit, Zärtlichkeit, Lust, sozialer Verbundenheit und mütterlicher Liebe. Über Verbindungen zum Dopaminsystem und zum Opioidsystem werden diese sozialen Interaktionen belohnt. Diese Erfahrungen werden bevorzugt gelernt, d.h. diese neuronalen Vernetzungen im Erfahrungsgedächtnis abgespeichert. Damit motiviert es uns, solche Situationen wieder herbei zu führen. Oxytocin ist der natürliche Gegenspieler des Stresshormons Cortisol. Oxytocin wirkt über das parasympathische System blutdrucksenkend, immunstimulierend und vermindert Angst oder Schmerzen. Bindungen werden durch Oxytocin vermittelt, indem es die Senkung der Cortisolproduktion hemmt und Angst senkt. Es bewirkt verstärkte Ausschüttung von Serotonin und endogenen Opiaten und bewirkt die Anregung der Produktion neuer Nervenzellen.

Cortisol kommt bei dem Thema Stress und Cortisol eine ganz entscheidende Rolle in Bezug auf die innere Befindlichkeit, Gleichgewicht und Gesundheit zu. Cortisol hat die Aufgabe, alle nötigen Energiereserven für die Stressantwort des Körpers zur Verfügung zu stellen. Zusammen mit Insulin reguliert es den Zuckerstoffwechsel, um ggf. schnell den nötigen Blutzucker zu mobilisieren. Es stellt die Gefäße eng, beschleunigt den Herzschlag und erhöht die Muskelspannung. Dabei wirkt es gleichzeitig unterdrückend auf alle im Moment nicht benötigten Systeme, das Immunsystem, die Verdauungstätigkeit, Fruchtbarkeit. Diese Prozesse werden über den sympathischen Zweig des Nervus Vagus im autonomen Nervensystem vermittelt und als körperliche Reaktionen wie z.B. beschleunigten Herzschlag und Muskelspannung deutlich spürbar. Bei intensiverem Stress kommt zusätzlich zur regulären Cortisolausschüttung, die einem Tagesrhythmus mit Höchstkonzentration am Morgen folgt, eine aktuelle Cortisolproduktion dazu. Cortisol führt zur zunehmenden Erregung im sympathischen Nervensystem bis hin zur Kampf-Flucht-Reaktion. Nach Beendigung der auslösenden Situation erfolgt ein Abklingen der Cortisolreaktion durch eine negative Rückkopplung. Im Gehirn wird normalerweise der hohe Cortisolspiegel im Blut registriert und danach reduziert. Zu intensiver oder mittlerer chronischer Stress können das komplexe Regelsystem der Cortisolausschüttung nachhaltig stören.